Die Geschichte von Norden
2010-01-09 19:36 von Alexandra Mohr
Die Region um Norden wurde bereits sehr früh besiedelt, die ältesten archäologischen Funde stammen aus der Mittelsteinzeit. Ab dem 6. Jahrhundert wanderten Friesen von Westen in das Land ein, und es entwickelten sich die ersten Marktorte. Eine eigentliche Stadtgründung von Norden ist nicht bekannt, sondern der Ort entstand durch das Zusammenwachsen mehrerer Bauernschaften, die heute das Stadtzentrum bilden (Ekel, Lintel, Westgaste).
Durch die hochwassersichere Lage auf dem Geestrücken wuchs Norden zu einem regional wichtigen Handelsplatz, in einem Vertrag mit der Stadt Bremen wird der Ortsname am 21. April 1255 erstmals urkundlich erwähnt. Die damalige Bedeutung belegen zwei Kirchen (Andreaskirche und Ludgerikirche), zwei Klöster (Benediktinerkloster und Dominikanerkloster) und einige Burgen in der Umgebung. Der Ort selbst erhielt jedoch nie eine Stadtbefestigung.
Nach mehreren Sturmfluten im 14. Jahrhundert hatte Norden über die Leybucht direkten Zugang zum Meer. Der entstandene Seehafen brachte dem Handelsort eine lange wirtschaftliche Blütezeit mit eigener Handelsflotte bis ins 19. Jahrhundert. Im Jahr 1535 wurde durch eine Verfassung der Stadtstatus förmlich festgelegt. Unter preußischer Herrschaft entwickelt sich neben Handel und Wirtschaft der Torfabbau zu einer wichtigen Einnahmequelle. 1883 wird Norden an das Eisenbahnnetz angeschlossen, ab 1914 gibt es hier den ersten elektrischen Strom. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine gezielte Förderung des Fremdenverkehrs, und der Stadtteil Norddeich wird 1979 zum „Staatlich anerkannten Nordseebad“ ernannt. Heute sind Tourismus und Landwirtschaft die größten Wirtschaftsfaktoren, außerdem ist Norddeich ein wichtiger Fährhafen zu den Inseln.